BMW Fahrerzentrum – Glaubwürdigkeit der bayerischen Naturschutzpolitik in Gefahr

 

Grüne stellen sich hinter die Petition des Bund Naturschutzes Bayern (BN)– MdL Eike Hallitzky:

„Wirtschaftliche Interessen dürfen umweltpolitische Richtlinien auch in Zukunft nicht verdrängen.“



Naturnaher Urlaub in einem der schönsten Flecken im Bayerischen Wald, Wandern in nahezu unbebauter Natur, sehenswerte Fauna und Flora erleben, das bringt jährlich eine Vielzahl von Erholungssuchenden nach Rettenbach. Doch nach dem Willen von Rettenbachs Hotelier Schmelmer und St. Engelmars Bürgermeister Fuchs soll dies möglichst bald der Vergangenheit angehören.

Desshalb trafen sich am Dienstag, den 13 Juni der grüne Landtagsabgeordnete Eike Hallitzky, der Vorsitzende der Kreisgruppe des Bund Naturschutz Andreas Molz sowie als Vertreter der Landkreis-Grünen Vorstand Klaus Kleine und Daniel Zwickl. Auf dem Gelände des geplanten BMW-Trainingszentrum in Rettenbach wurden gemeinsam vor Ort Möglichkeiten erörtert, dieses Vorhaben zu verhindern.

Nach der Herauslösung des ca. 5,2ha grossen Gebietes aus dem Landschaftsschutzgebietes durch den Kreistag im Oktober 2005 richtet der BN nun eine Petition an den Bayerischen Landtag. Darin verlangt er den Antrag des Hoteliers Schmelmer auf Errichtung des BMW-Trainigszentrums aus Natur- und Umweltschutzgründen abzulehnen. Die Nähe zum 2 Kilometer entfernten Schutzgebiet Hirschenstein, die Lage am Rande einzigartiger Biotope und die mit der Errichtung verbundenen Gefahren für den in der Nachbarschaft liegenden Bergmischwald ist aus Sicht der Gesprächsrunde einer der Gründe, dass rein privatwirtschaftliche Interessen nicht über den bayerischen Naturschutzrichtlinien stehen dürfen. „Wenn diese Hürde aus umweltpolitischer Sicht einmal gefallen ist, wird es in Zukunft mit Sicherheit leichter werden, Umwelt- und Naturschutzrichtlinien in Bezug auf künftige Zersiedelungen und weiter Flächenversiegelungen in den Hintergrund zu drängen“, so MdL Eike Hallitzky.

Auch zu den vor kurzen vom Europäischen Gerichtshof gestärkten Fauna-Flora-Habitat-Richtlinien, die einen Schutz gefährdeter Arten garantieren soll stehe das geplanten Areal in Wiederspruch.

Sowohl Hotelier Schmelmer, als auch Bürgermeister Fuchs erwarten sich jedoch einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung durch die Masse an Teilnehmern an diesen Trainingsveranstaltungen. Man erhofft sich die Zahl der Übernachtungen kräftig steigern zu können. BMW selbst geht laut eigener Aussage von70-80 Trainigstagen im Jahr aus, wieviele aber letztendlich dann durchgeführt werden und wieviele Teilnehmer erwartet werden kann oder will man nicht prognostizieren.

„Im Österreichischen Sölden, wo BMW bereits eine ähnliche Anlage betreibt wird ein 2-tägiges Wintertraining für 1190€ bereits angeboten. Ob ein solches Angebot auch bei uns angenommen wird bleibt fraglich. Und auch wenn man eine gewisse Zahl neuer Gäste nach Rettenbach zieht, viele der Besucher die jetzt zu uns in den Bayerischen Wald kommen um die sehenswerte Natur zu geniessen werden sich im Gegenzug sicherlich einen erholsameren Ort für ihren Urlaub suchen. Die wirtschaftlichen Planungen der Herren Fuchs und Schmelmer sind nichts anderes als Milchmädchenrechnungen“ so die Meinung des Landkreis-Grünen Daniel Zwickl.

Es bleibt also abzuwarten was aus dieser Petition im Landtag gemacht wird. Aber sowohl der BN als auch die Bayerischen Grünen haben im Falle eines Scheiterns der Petition weitere Schritte angekündigt und werden auch in Zukunft alle zur Verfügung stehenden Mittel ausschöpfen, dieses Vorhaben zu verhindern.

 

 

Im Bild (von rechts): Klaus Kleine, MdL Eike Hallitzky, Andreas Molz

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